Unser Santos – ein medizinisches Fragezeichen!!
Wenn unsere Santos etwas hat – dann Richtig und Rätselhaft!?
Wer die Geschicht von Santos kennt, weiß das der Kater dem Tod schon 2 x von der Schippe gesprungen ist. Es ist schon eine Ironie des Schicksals, wenn sich „sein Erlebenstag“ das 3. Mal jährt und er just dann mit einer harmlos scheinenden Wunde am Kopf heim kommt.
Nun, ich hatte es ja am vergangenen Freitag als eine seiner amüsanten Geschichten zum Besten gegeben. Als ich es niederschrieb wußte ich nicht was mich am Nachmittag erwartete!? Santos war am Morgen nochmal mit Ernst bei unserer Tierärztin. Er machte einen guten Eindruck, war fieberfrei und die Kopfwunde hatte sich bereits verkrustet- gutes Heilfleisch sagt der Volksmund. Blöd war, das der AB-Kegel noch in der Wunde steckte. Also wurde die Kruste entfernt und plopp kam nochmal ein Schwall Eiter. Marion spülte erneut und Santos bekam wieder eine AB-Spritze. Ab Sonntag sollte ich dann mit der AB-Tablettengabe für weitere 4 Tage beginnen.
Als ich Freitagnachmittag heim kam bot sich mir folgendes Bild- nun, im 1. Augenblick nichts Besonderes, aber ich kenne meine Jungs!! Charly im Hintergrund schläft völlig entspannt, aber Santos zeigt: mir geht es nicht gut!! Er hatte erhöhte Temperatur zeigte aber sonst keine Auffälligkeiten. Tja, er hatte am Morgen AB & Schmerzmittel bekommen – was sollte ich tun – ausser in Panik zu verfallen!? Nein, aber Spaß beiseite – der Kater hatte schließlich einen Infekt und sowas dauert eben.
Samstag war es dann mit meiner „gespielten“ Ruhe vorbei: Santos rechte Gesichtshälfte sah aus wie ein Fußball und das Auge war nicht mehr erkennbar, er hatte wieder hohes Fieber!! Ich telefonierte mit meiner TA und schon waren wir im Auto unterwegs zu ihr.
Meine Freundin und Tierärztin, Frau Dr. Marion Böhm, kennt unseren Santos in- und auswendig und Beide waren wir mal wieder ratlos?? Die geschwollene Gesichtshälfte fühlte sich an, als ob sich ein Eiterherd in Richtung Kieferknochen schob, ausserdem spürte man eine Verkapselung. Nach kurzer Beratung war eine Entscheidung getroffen: SCHNEIDEN!
Santos bekam eine Narkose und seine rechte Gesichthälfte wurde leicht geschoren. Wir machten uns eigentlich auf einen „Hochdruckstrahl“ Eiter gefasst, aber der Skalpellschnitt in das „Ei“ brachte nur Blut und Wasser zum Vorschein! WIESO und WARUM, nach dem äußeren Eindruck nicht nachzuvollziehen. Eine Sonde wurde eingeführt und dann wurde gespült. Es zischte und schäumte, was eher an ein Chemie-Labor erinnerte, denn an eine Tierarzt-Praxis. Durch das Spülen der Gesichtshälfte löste sich offensichtlich ein Pfropfen des Kopfwundenkanals und plötzlich schäumte es auch aus der Kopfverletzung, es sah wirklich gruselig aus aber der Entzündungsherd war „offen“!!
Dann nähte Marion Santos Gesichtswunde zu, er bekam nun einen Antibiotischen Hammer gespritzt, da er ja plötzlich auf normales Ab nicht mehr reagierte, sowie Schmerzmittel. Ich bekam ein Haufen Medis mit nach Hause und wir machten uns nach 2,5 Stunden auf den Heimweg! Ein Foto von Santos derzeitigen Aussehen wird es nicht geben, er ist so eine Mischung aus „Rocky Balboa & Frankenstein“. Nun, mein „Goldkater“ war dann von Samstag auf Sonntag in meiner Obhut – was mich eine fast schlaflose Nacht gekostet hat. Wieder hochinteressant war, wie alle anderen 5 Katzen solidarisch gewacht und gelitten haben – einfach unglaublich!!
Sonntagmorgen war die Schwellung deutlich zurückgegangen, das rechte Auge ist komplett offen und die Tablettengabe wird nur wiederwillig akzeptiert – zeugt von einem Aufwärtstrend, der auch heutemorgen wieder kleine Fortschritte zeigte. Nun hoffen wir mal, daß Santos seine „Immunsystem-Überraschungen“ ausgereizt hat und er sich schnell wieder erholt. Leider reagiert der Kater in solchen Situation immer mit starken Gewichtsverlust, was er hoffentlich auch schnell wieder aufholt.
Leider sind wir nicht sicher ob es sich tatsächlich um eine Kralle oder eben auch um einen Dorn gehandelt hat!? In jedem Fall regagiert Santos auf jegliche Kleinigkeiten so extrem – darum meine Ausführungen. Nicht auszudenken, wenn ich „abgewartet“ hätte oder „selber“ rumgedoktert!!
Das war wieder ein spannendes Wochenende mit viel Freud und Leid, aber auch das gehört zu unserem Leben mit den Katzen – nicht nur „schöne Fotos“ und „lustige Geschichten“!!
Mein Besonderer Dank geht mal wieder an meine Freundin & Tierärztin Dr. Marion Böhm, München, die immer für meine Tiere da ist und an Susanne & Barbara, die für meine „Nerven“ zuständig waren