Wirbelsäulentrauma bei Maine-Coon Kater!
Am Montag, 8.September 08 kam ich eher als üblich heim. Selber schwer angeschlagen von einem grippalen Infekt, wollte ich mich möglichst bald zur Ruhe begeben.
Bei uns ist ja das Futterritual mit den Katzen eine ganz große Nummer: da wird gefüttert, geschmust, verwöhnt – das volle Program. Die Tiere sitzen meistens schon in Position und man müßte 8 Hände haben.
Nun, so war es auch Montag, nur Charly kam nicht von seinem Schlafplatz, in die Küche. Ich kümmerte mich um den Rest der Bande und schaute dann ins Gästezimmer, wo der Kater in der Kratzbaumtonne lag. Er schaute mit dem Kopf raus und machte einen verschreckten Eindruck ( erste Klopfzeichen starteten in meinem Hirn ). Ich streichelte ihn und holte das Fieberthermometer, er gefiel mir nicht. Als ich wieder ins Zimmer kam saß der Kater zusammengekauert auf dem Brett vor der Tonne. Er hatte kein Fieber, buckelte und machte merkwürdige Anstalten das Brett verlassen zu können!?
Nun muß man wissen, dass grade Charly unsere Hummel ist, kein Baum zu hoch, kein Sprung zu weit und kein Kleingetier ist sicher vor ihm.
Dann schaute er mehrfach und taxierte sehr genau die Entfernung zwischen Brett, Laminat und dem Berberläufer………………er sprang und sein Hinterteil knickte beim Aufsetzen ab!! Alarmstufe ORANGE.
Das ganze Hinterteil wackelte unkoordiniert herum und bei jedem 2. Schritt knickte die linke Seite weg. Charly torkelte auf die Terrasse um sich zu legen, er ließ sich abtasten und ich war ziemlich sicher das Nichts gebrochen oder ausgerengt sei – genau wußte ich es nicht!! Charly ist ja ein ganz ganz lieber Brummbär, aber so wie er schnurrte, dass habe ich vorher bei meinem Kater noch nicht gehört. Es war dieses viel beschriebene „Schmerzschnurren“ und es klingt sehr wohl anders, ist viel tiefer, schneller und irgendwie langgezogen.
Jedenfalls war Alarmstufe ROT und ich holte in Windeseile den Transportkorb, um zu unserer TA zu fahren. Da ich nicht wußte, was der Kater genau hatte, ließ ich ihn im Korb und er weinte jämmerlich. Bei Marion angekommen, zeigte diese sich erstaunt – meistens telefonieren wir vorher – ich schilderte die Symtome und sie untersuchte ihn sehr sehr gründlich. Die Hüften waren in den Pfannen, Pfötchen nicht gebrochen, kein Fieber, keine Lymphe und andere Organe waren geschwollen??? Da ließen wir Charly auf den Boden damit er ein paar Schritte läuft und da war es wieder, schön deutlich- das Wegknicken des gesamten Hinterapparates.
Für Marion war klar sichtbar: die Wirbelsäule!! Sie nahm Sensibilisierungsnadeln und tastete die Wirbelsäule ab………………….das Rückgrad von Charly zitterte und zuckte wie Espenlaub, das Tier mußte höllische Schmerzen haben!!!
Charly bekam ein starkes Schmerzmittel was auch gleichzeitig Entkrampfend wirkt und wir merkten gleich wie gut ihm das Medikament tut. Jedenfalls muß ich nun Metacam, so heißt es, täglich in 8mg Tranchen ( 1mg/pro kg) verabreichen, denn wie jeder weiß eine Stauchung/ Trauma tut sehr weh und ist langwierig!!
Charly ist ein ganz braver Patient und weiß ( wie all unsere Tiere ) das man ihm helfen will!! Auf der Rückfahrt vom TA durfte er dann im Fußraum vom Beifahrersitz auf meiner Jacke sitzen, er hasst den geschlossenen Transportkorb! Zuhause angekommen, hat er erstmal ordentlich gefressen und getrunken ( die Verletzung hat er sich wohl Stunden vorher zugezogen und seit dem nichts mehr zu sich genommen )!
Tja, nun hoffen wir mal, daß unser „Wackel-Grätel“ bald eine Besserung zeigt, denn als Dosi ist es ja immer fürchterlich mit anzusehen, wenn dem Fellpuschen etwas fehlt.
Hier haben wir unseren „Vierpfotigen Patienten“, der wohl beim Sprung aus großer Höhe nicht richtig aufgekommen ist!?
Sollte sich etwas ergeben, werde ich berichten………………………………….