BKH FUFFU – unser weisses „Täubchen“
Fuffu ist natürlich keine Taube, er ist ein weisser BKH, der nicht hören kann – deshalb liebevoll „Täubchen“!?
Fuffu ist ein kleiner knuffiger Katermann von 5 1/2 Jahren, 4,5 kg leicht und total auf seinen Menschen Ernst fixiert……………………
Hier hat er mal stundenlang auf den Mülltonnen gesessen und Ernst beim Abschleifen und Lackieren des Garagentores zugeschaut, da gab es natürlich ein Küsschen!!
Nach der anstrengenden Arbeit waren „Beide“ völlig kaputt, wie hier unschwer zu erkennen ist………..die Sportschau haben Beide verpasst!!
Fuffu folgt Ernst auf Schritt und Tritt, geht mit ihm spazieren wie ein Hund, ausser das er den Kater meistens nach Hause tragen muss, weil Fuffu keine Lust mehr hat zu laufen. Er setzt sich dann hin und mietzt lautstark!? Auf dem Arm des Dosis ist es auch viel lustiger grosse Hunde „anzumachen“, die kann der Zwergenkater nämlich nicht leiden!
Der Kater ist ein kleiner selbstbewußter Kerl, fängt trotz seiner Behinderung Mäuse und Vögel, reagiert ausgezeichnet auf Zeichensprache und hat wieder Vertrauen zu Menschen gewonnen, wie hier, zu unseren lieben Freunden Claudia und Heinz aus Kempen, bei ihrem letzten Besuch in München.
Das war nicht immer so, denn auch Fuffu ist in einem Alter von ca. 6 Mon. ausgesetzt worden und
das ist SEINE Geschichte:
sie begann vor exakt 5 Jahren – ich weiß es deshalb so genau, da ich zu der Zeit mit der FDP um den Einzug in den bayerischen Landtag kämpfte. Da ich Direktkandidatin war und einen sehr aktiven Wahlkampf bestritt, war ich immer in Hektik und eine Veranstaltung jagte die Andere.
Ausserdem war es einer der heissesten Sommer an die ich mich erinnern kann, wir hatten 2003 wochenlang +40°C und der arme Ernst, „mein Wahlkampfmanager“ ( ohne Gehalt ) musste ca. 250 A0-Ständer plakatieren und sich auch sonst um meine eigenen Veranstaltungen kümmern, die ich neben der Arbeit organisierte – naja ein 26 Std.-Tag ohne Mittag!!
Ernst bemerkte zwar mal, er hätte eine weisse Katze bei uns im Garten gesehen, was ich aber mit leichter Ironie, der Hitze zuschrieb. Als ich eines Tages in Windeseile von der Uni kam, um mich für meine nächste Veranstaltung umzuziehen, bemerkte ich dass eine Trockenfutterschachtel auf dem Küchenboden lag und aufgerissen, nein regelrecht zerfleddert, war!? Unser Pele‘ war eigentlich nicht der Kandidat für so eine Aktion und Hunger musste dieser Kater schon lange nicht mehr leiden. Nun ja, ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, informierte Ernst kurz – der wieder mit seiner „weissen Katze“ anfing – ich winkte ab und gab mich meiner damaligen politischen Leidenschaft hin.
Ein paar Tage später, ich wollte mich wieder nur kurz umziehen, stürmte ich in die Wohnung und blieb wie vom Donner berührt im Esszimmer stehen! Die Türen des Schlaf- und des Wohnzimmers standen offen, ich konnte quasi mit dem linken Auge auf unser Bett schauen – auf dem Pele‘ es sich gemütlich gemacht hatte und mit dem rechten Auge auf die Couch im Wohnzimmer. Da lag sie………….die weisse Katze!!
Es war also keine Einbildung von Ernst und das schien auch der „Trockenfutterdieb“ zu sein. Die Katze war wohl erschöpft denn sie hatte weder auf das knallen der Haustür, noch auf meine Schritte auf dem Parkett reagierte!? Ich ging ins Wohnzimmer bis fast zur Couch, sie schlief tief und fest. Beim Betrachten des Tieres stellte ich fest, dass sie recht klein war und auch sonst einen zerrupften Eindruck machte, ich ahnte nichts Gutes…………….
In dem Augenblick öffnete das Tier seine Augen, sie schienen wie tiefschwarze Knöpfe die sich beim Erwachen in wunderschöne gelbgrüne Edelsteine verwandelten. Als die Katze aber meine Silhouette wahrnahm wurden die Augen zu panischen Schlitzen und bevor ich mich versah, machte sie einen Satz von der Couch und verließ fluchtartig die Wohnung durch die Katzenklappe.
Ich musste mich beeilen, zog mich um und verließ die Wohnung, aber nun war die Katze in meinem Kopf. Woher kam sie, wieso ließ Pele‘ – er mochte keine anderen Katzen- sie überhaupt in die Wohnung, neue Bewohner oder Nachbarn mit Tieren waren mir nicht bekannt!? Meine Aufmerksamkeit war geweckt.
In den kommenden Tagen sahen wir das kleine Tier oft, es lief ständig hinter Pele‘ her und dessen Versuche seinen „Miniverfolger“ durch Fauchen und Drohgebärden loszuwerden scheiterten kläglich. Das kleine Fellknäul schien kein Zuhause zu haben und einen Bärenhunger, Pele’s Näpfe waren blankpoliert. Wir beschlossen zu handeln, denn der Gesamteindruck des Tieres war nicht gut, dass konnte man auch mit einer gewissen Entfernung sehen.
Nach einer kurzen Anfütterungszeit auf der Terrasse, stellte ich den Napf in die Wohnung und siehe da, das Kätzchen näherte sich. Zwar langsam und nervös, aber sie kam. Ich sprach ruhig und leise auf sie ein, komischerweise reagierte sie nicht sondern schlang ihr Futter in sich rein und sah sich dabei ständig um, wie gehetzt halt ( wir wussten ja nicht, dass das Tier taub ist und bis dato hatten weder Ernst noch ich ein „Täubchen“ als Katze).
Es dauerte nicht lange und der kleine Schneemann ließ sich anfassen, zwar nur kurz aber immerhin, sie hatte auch etwas zugelegt was uns schonmal beruhigte. Wir waren uns schon ziemlich sicher, dass etwas mit ihrem Gehör war, sie reagierte überhaupt nicht auf Geräusche???? Blöde war, dass die Pfoten zu eitern schienen und die Augen waren auch nicht in Ordnung. Wir mussten sie in Bälde zum Tierarzt bringen, auch auf die Gefahr hin, das müsig aufgebaute Vertrauen zu ihr wieder zu verspielen!! Zu unser Beider Überraschung ließ die Katze sich recht problemlos in ein Katzenkorb packen und wir machten uns auf zum Arzt. Was dann beim Untersuchen raus kam, war dann doch sehr schockierend und abstoßend:
Das Tierchen war ca. 6 Mon. alt, ein Katermann, der Zahnwechsel war noch nicht abgeschlossen, es schien stocktaub zu sein ( ein späterer Audiometrietest bestätigte leider zu 100% ), alle 4 Pfötchen standen unter Eiter, da man offensichtlich versucht hatte dem Tier auf brutale Weise die Krallen zu ziehen! Die Verkrüppelungen des Wachstums sieht man heute noch. Das Tier hatte hochgradig geschwollende Lymphe und Druckstellen rund um den Hals, zudem zeigte der komplette Unterbauch Erbsengrosse Stellen auf, die auf Verbrennungen hindeuteten!! Ich war zutiefst erschüttert und den Tränen nahe, was hatte man dem kleinen Kätzchen noch bis vor ein paar Wochen angetan…………………………???
Natürlich hatte es Würmer, eine starke Augenentzündung, Milben usw. nur eins war positiv – der kleine Kater hatte offensichtlich einen ganz starken Willen zu überleben!! Es gab zwischen Ernst und mir überhaupt kein Überlegen, wir würden das Katerchen gesund pflegen und adoptieren, selbst wenn es Besitzer hätte – zu denen würden wir das Tier NIEMEHR zurück geben!!
Da der Kater weiß ist und Schneewittchen ( nicht böse sein, liebe Pauline ) irgendwie nicht so passend war, Eisbär Knut gab es noch nicht und somit mir dieser Name gar nicht einfiel, fand ich Fuchur sehr schön, natürlich mit Blick auf den liebenswerten Drachen aus dem Buch „Die unendliche Geschichte“. Mein lieber Ernst kann mit solchen Sachen nichts anfangen und hat auch den Hang Namen zu verschandeln ( weil mich das so schön ärgert!? ) tja, in diesem Fall war ich ihm nicht böse, FUFFU passt wie die Faust aufs Auge zu unserem Schneehasen!!Der Kater nahm die Adoption an, wurde dank Frau Dr. Katz auch ziemlich schnell wieder fit und entwickelte sich in den folgenden Monaten zu einem stolzen Jungkater!!
Fuffu ist natürlich auch kastriert, geimpft, tätowiert und registriert. Der kleine Kämpfer hat einen Kieferdurchbruch überstanden, danke liebe Marion, und ist bis auf seine chronische Augenentzündung, die er meistens im Frühjahr und im Sommer hat und üblicher Kleinigkeiten, topfit.
Durch einen dummen Zufall haben wir später herausgefunden, dass Fuffu aus einer verbotenen „Weisszucht“ und von bekannten „Tierquälern“ kommt. Man hat ihn, als man seiner über war, damals einfach aus dem 4. Stock geschmissen!! Aber ausser Bussgeldbescheide passiert ja in diesem Land nichts, da Tiere immer noch eine SACHE sind…………….! Einer Entführung ist Fuffu nur knapp entgangen. Dank unseres Nachbarn konnte verhindert werden, dass ein fremder Mensch auf unserem Grundstück Fuffu mit einer Jacke einfangen wollte. Entweder handelte es sich um so einen durchgeknallten Okkulten, bei denen stehen ja schwarze od. weisse Katzen hoch im Kurs oder den ehemaligen Besitzer, der seine nun gesunde prächtige Katze wiederhaben wollte!? Ich habe es damals der Polizei gemeldet aber nichts mehr gehört!! Wenn Ernst diesem Typ begegnet wäre………………….aber lassen wir das!
Fuffu liebt Autofahren, klar er hört es ja nicht, mietzt wie ein Katzenbaby, da sich seine Stimme nicht entwickelt hat, aber dafür um so lauter und er mag es vom Staubsauger massiert zu werden, auch dieses eigentlich gruselige Geräusch für Katzen, stört ihn ja nicht!?
Zwischen Pele‘ und Fuffu ist es nie die grosse Liebe geworden, obwohl der alte Kater den Kleinen eingentlich vor dem sicheren Tod bewahrt hat – Tiere haben da wohl ein sozialeres Verhalten als „die Krone der Schöpfung“!? Man geht sich meistens aus dem Weg und buhlt um die Gunst “ wer wo an welcher Stelle bei Dosi Ernst im Bett schläft“.
Fuffu hat sich prächtig entwickelt und scheint, wenn die Zeit gekommen ist, hier Chef zu werden – die 3 Kleineren scheinen das zu akzeptieren. Seine Behinderung merkt man ihm nicht an, wenn man es nicht weiß und seine anderen Sinnesorgane sind extrem gut ausgeprägt! Manchmal habe ich das Gefühl er hört mit seiner Nase, Augen und Tastorganen – eine tolle Erfahrung, so ein Täubchen.
Wir wollten es dann auch bei 2 Katzen/ Katern belassen, dachten allerdings ab und zu über einen Spielgefährten für Fuffu nach und ob es evtl. sinnvoll wäre, ihm einen Kumpel zur Seite zu stellen – also wir dachten nur darüber nach- und eine Kätzin wollte ich eh‘ nie – Zicke bin ich selber…………………………………..
und dann kam SIELUCA, genannt Püppi, aber das ist wieder eine andere Geschichte!!
Fortsetzung folgt…………………………………